Osho

Die Ashrams von Osho sind von vielen Mythen und Empörungen umzogen, von Gerüchten, die ihn in ein verzehrtes Licht rücken. Keiner konnte aus dem Stand so philosophieren, wie es Osho tat. Seine Vorliebe für teure Rolls Roys, mit der er auch ein Zeichen setzen wollte und tagtäglich an seinen Anhängern vorbeifuhr, die ihm Blumen zuwarfen und für ein Leben in einem Ashram, um ihrem Meister nahe zu sein, alles aufgaben, und seine Befürwortung der freien Liebe als göttliche Energie sind bekannt. „Wenn du etwas tun willst, dann tue es – wenn du es nicht tun willst, dann lasse es. Sei klar!“ war sein Motto. Osho nannte sich zuerst Acharya Rajneesh, dann Bhagwan (was so etwas wie Gott oder Gesegneter bedeutet) Shree Rajneesh und schließlich Osho.

Er wurde am 11. Dezember 1931 in Kuchwada in Indien geboren. Oshos Mutter wurde mit sieben Jahren, sein Vater mit zehn Jahren verheiratet. Sie trugen die Verantwortung für alle anderen Kinder und Geschwister. Osho war immer allein und genoss diesen Zustand in Meditation und Schweigen. Dieses nicht aufgezwungene Schweigen strahlte auch auf sein Umfeld ab, hatte Einfluss auf die Umgebung und veranlasste ihn, seine Selbstübung auch an andere zu vermitteln. Damit erschuf er um sich herum glückliche Gemüter, die wussten, dass Erkenntnis keinen Gegenstand hat. Es gibt nichts zu erkennen, es gibt nur den Erkennenden.

Die Bewegung, die Osho mit seinen Vorträgen über die von ihm entwickelte dynamische Meditation auslöste, nannte sich die Neo-Sannyas-Bewegung. Oshos Stimme war einfühlsam und seine ganze Persönlichkeit charismatisch, das bestätigten etliche Menschen, die ihm begegneten. Viele schlossen sich ihm an, verehrten ihn als Weisen und Führer, legten ihr Leben in seine Hand. Osho jedoch predigte immer, dass jeder für sich selbst verantwortlich ist. Er lehrte seinen Jüngern, dass der Weg ins „Hier und Jetzt“ über die völlige Entspannung führt. Keine Entsagung, keine zielorientierte Aktivität, sondern Hingabe, ein Sich-gehen-Lassen oder Mit-dem-Strom-Schwimmen. Er wies darauf hin, dass die ganze Natur fließen würde, während der Mensch dagegen ankämpft.
„Du kannst nur entspannt sein, wenn du dich akzeptierst, so wie du bist.“ sagte er. „Tust du dies, dann bist du authentisch, trägst keine Masken, ruhst in dir selbst, bist „zentriert“.

Oshos Vorträge hatten ein sehr weites Spektrum. Der belesene Baghwan kannte sich nicht nur im Hinduismus oder den indischen Philosophien aus, sondern wusste in seine Reden auch etliche Themen miteinander zu verbinden, zitierte Gurdjieff und Sokrates, Heidegger, Sartre und andere Philosophen, wusste über das Neue Testament genauso gut bescheid wie über Zen, Sufismus oder Tantra. Häufig zog er auch Vergleiche zwischen Buddha und Jesus.

Viele Vorwürfe gegen Osho sind aus der Luft gegriffen, weil sie auf Unverständnis gründen. Er übte keinerlei Zwang aus und lockte die Menschen auch nicht durch falsche Versprechungen. Seine Lehre bewegte die Menschen und brachte sie dazu, über sich selbst zu reflektieren. Viele haben durch Selbsterkenntnis ihr gewohntes Leben aufgegeben, um das Leben zu leben, das Osho in seinen Vorträgen und Reden verdeutlichte. Sie waren nie Gefangene, sondern befreiten sich viel eher von ihren gesellschaftlichen Fesseln. Besitz bindet. Wer ihn loslässt, ist frei. Ein einfaches Motto, das jedoch nur der verstehen kann, wer Besitz nicht als Notwendigkeit betrachtet. In den Ashrams arbeiteten und lebten sie gemeinsam, ohne jeden Besitz, und waren dabei glücklich. Um die sich ausbreitenden Ashrams zu finanzieren, wurden verschiedene Produktionen gestartet, was nichts mit Ausbeutung zu tun hat. Alles, was an Vermögenswerten mitgebracht wurde, floss in die gemeinsame Kasse.
Dass Osho dagegen in Reichtum lebte, ist gleichsam falsch. Er kaufte sich einen Fuhrpark an Rolls’ Roys, um der Außenwelt ihren eigenen Spiegel vorzuhalten. Osho hat nie abgestritten, dass er von den Menschen nichts hielt, die ihr Leben in Armut und Bettlerei verbrachten, um ein Leben in Entsagung zu führen. Das sei nicht Sinn und Zweck des Seins. Auch war Reichtum für ihn nichts Schlimmes.

Was Osho auszeichnet, ist seine völlige Unabhängigkeit. Seine Lehren sind nicht an festen Mustern orientiert, sondern weisen nur darauf hin, wie der Mensch sein Leben leichter führen kann. Sich zu befreien oder überhaupt zu erkennen, was Freiheit ist, die selbst inmitten der festen Ordnung einer Gesellschaft machbar ist, sich selbst als das zu akzeptieren, was man ist, war das, was er verdeutlichen wollte und was er natürlich auch gelebt hat. Er starb am 19. Januar 1990 in Pune, Indien. Seine Anhänger führen sein Werk fort.

afropapa

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3 Antworten

  1. Preradovic sagt:

    Das sind erstaunlich intelligente Ausführungen zu OSHO.
    Sowas liest man selten.
    Gruß,
    S.M.P.

  2. Belinda sagt:

    Nette Informationen! Ich werde mich damit in Zukunft mehr beschaeftigen! Warte auf weitere Beitraege!

  3. Mibi sagt:

    Ich selber kannte Osho nicht, alles was ich von ihm weiß, habe ich in Büchern gelesen. Wenn man so lebt, wie er es vorgeschlagen hat, wird man sich wundern wie recht er doch hatte.

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